Vom Punkt, an dem die Reise beginnt …

… mit vielen Zweifeln im Gepäck – aber auch ganz viel Mut!

Ich liebe die Liebe. Liebe es, Geschichten über die Liebe zu lesen und anzuschauen. Das war schon immer so und wird sich sicherlich auch niemals ändern. Manch einer mag mich für anspruchslos halten, weil ich den neuesten New Adult Roman stets einem philosophischen Werk vorziehe. Oder ich sonntagabends nicht das Erste anschalte, um den Tatort zu sehen, sondern es mir stattdessen mit Netflix und dessen neuester RomCom-Produktion auf der Couch bequem mache. Was gibt es Schöneres, als in diese Welt aus Gefühlen, Drama und Romantik abzutauchen, die oft auch mit einer ordentlichen Prise Spannung und Abenteuer gewürzt ist? Was gibt es Schöneres, als sich ganz einzufühlen, mit den Helden mitzulachen, mitzuleiden und mitzulieben?

Oder eine solche Welt sogar selbst zu erschaffen?

Über so viele Jahre hinweg habe ich so viele Liebesgeschichten in mich aufgesogen, dass diese Frage irgendwann wie von selbst in meinem Kopf aufploppte. Anfangs noch recht leise und ich hörte gar nicht richtig hin. Ich hatte andere Dinge zu tun. Wollte zwar schreiben, aber doch Artikel für Zeitungen und Zeitschriften – kein Buch. Die Stimme in mir sah das anders. Sie blieb eisern und rief immer lauter. „Versuch es!“, drängte sie unentwegt, „Schreib die Geschichten auf, die du dir seit deiner Kindheit in Gedanken ausmalst. Schreib von der Liebe.“

Irgendwann konnte ich sie nicht länger ignorieren – und wollte es auch nicht mehr. Ich stand genau an dem Punkt, den Albert Einstein in seinem wundervollen Zitat beschreibt. Und auch wenn er seine Gedanken sicherlich auf das Leben an sich bezieht, so passen sie auf mich doch wortwörtlich – mal abgesehen davon, dass ich nie-nie-niemals aufhören könnte, die Bücher anderer zu lesen.

Aber ich habe aufgehört, Artikel über Themen zu schreiben, die mir andere vorgeben. Habe aufgehört, meinen Traum länger vor mir herzuschieben. Ich stand an dem Punkt. Plötzlich war er da. Hatte sich über die Jahre langsam angeschlichen, doch nie wirklich durchgesetzt. Bis zu diesem Tag, an dem ich mich hinsetzte, meinen Laptop anschaltete und einfach anfing zu schreiben. Einfach so. Ohne Trommelwirbel und Konfetti, dafür mit einem seltsamen, surrealen Gefühl. Als ob ich mir in dem Moment selbst über die Schulter schauen würde und mir mein Tun bestätigen müsste. „Doch, ich mach das jetzt einfach. Wirklich… Oder?

Beim Aufbau dieses Blogs, beim Schreiben dieser ersten Zeilen dafür, fühle ich mich übrigens gerade ähnlich. Frage mich immer wieder, warum zum Teufel ich das nochmal mache und ob ich eigentlich total spinne – oder nicht?

Zweifel

Zweifel rüttelten von der ersten Sekunde an mir, noch bevor ich das erste Wort meines Manuskripts geschrieben hatte, und sie tun es noch. Immer wieder tauchen sie auf, meist aus dem Nichts, und versuchen mich zur Vernunft zu bringen. „Wozu?“, fragen sie dann mit verständnislosem Blick. Rufen, „Du glaubst doch nicht wirklich, dass jemals irgendjemand diesen Kram lesen, geschweige denn gut finden wird?!“ Sie verdrehen die Augen und schütteln den Kopf über die Zeit, die ich mit meinem, ihrer Meinung nach, sinn- und vor allem aussichtslosen Vorhaben verplempere. Verstehen nicht, wie ich meinen Job dafür aussetzen kann. Wieso ich auf Gehalt verzichte, wenn ich es doch brauche. „Das ist so hirnrissig und naiv. Wie kann man nur so unvernünftig sein?!

Mein Traum

„Weil es mein Traum ist!“, rufe ich stets zurück und versuche, all die negativen Gedanken aus meinem Kopf zu bannen. Versuche, mich von ihnen nicht (zu sehr) verunsichern zu lassen und weiter zu machen, weiter zu schreiben, weiter zu reisen auf meinem Weg in Richtung Traumziel. „Weil ich es versuchen will“, setze ich weiter mit Nachdruck entgegen. „Ich will wissen, ob ich das kann. Will es einfach mal machen – vielleicht wird es ja doch gut.“ Den hässlichen „Und wenn nicht?!“-Einwand, der mir dabei sofort eiskalt in den Magen fährt, schiebe ich störrisch beiseite und stelle mich mit beiden Beinen fest entschlossen auf den Boden. Damit sie mich nicht aus der Bahn werfen können – diese fiesen, gemeinen Zweifel, die sicherlich jeder kennt, der schon einmal etwas Neues ausprobiert hat. Der auf Risiko setzt. Der aus seiner Routine ausbricht, um eine Veränderung zu wagen. Doch dessen Traum so groß und stark ist, dass er alle Zweifel und Ängste besiegt.

Whose passion burns brighter than their fears

Ich weiß, meine Sorgen werden mich dennoch die ganze Zeit begleiten. Sie blubbern zurück an die Oberfläche, egal, wie oft ich sie mit aller Macht versuche zu unterdrücken. Das Einzige, was ich tun kann, ist: Weitermachen. Immer weiterschreiben. Wort für Wort, Zeile für Zeile, Seite für Seite. Spätestens im Herbst möchte ich mein fertiges Manuskript in den Händen halten – das bis dahin hoffentlich einen Titel hat. Noch warte ich vergeblich auf die urplötzliche Eingebung, auf den Moment, in dem ich die Wörter – oder das eine Wort – glasklar vor mir sehe und mir an die Stirn klatsche, weil ich vorher so blind gewesen war.

Könnt‘ ja gut werden

Er wird kommen, dieser Moment. Ich bin mir sicher. Wie oft stand ich in den letzten Wochen und Monaten schon genau an einer solchen Weggabelung, an der ich nicht weiterwusste? An der ich mir unsicher war, wie der Dialog fortgeführt oder das Kapitel enden soll. Auch hier gab es immer nur die eine Antwort: Nicht zu lange grübeln, sondern einfach weitermachen. Immer weiterschreiben. Könnt‘ ja gut werden.

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